Die Dos und Don'ts der Pferdefütterung

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Euer Pferd ist immer hungrig? Das Gefühl kennt ihr sicherlich auch. Genauso wie ihr auf eure Ernährung achten solltet, sind auch einige Dinge bei der Fütterung eures Lieblings zu beachten.


Die ausgewogene Ernährung eines Pferdes spielt neben der Haltungsform die zentrale Rolle, wenn es um die Gesundheit und Leistungsfähigkeit des Tieres geht. Jeder Pferdebesitzer sollte daher mit Bedacht die Zusammensetzung des Futters wählen und seinem vierbeinigen Freund die aus ernährungsphysiologischer Sicht bestmögliche Nahrungsaufnahme bieten. Hier sind bspw. der Nährstoffgehalt und Energiegehalt sowie die Qualität und Menge der einzelnen Futtermittel von Bedeutung und müssen individuell, je nach Bedarf des Pferdes, herangezogen werden. Neben der Wahl des Futters sollte auch ein ausgeglichener Rhythmus bei der Fütterung etabliert werden.


Verschiedene Futtermittelarten


Raufutter

Bei der Pferdefütterung wird im Allgemeinen zwischen drei wesentlichen Futtermitteln unterschieden: Raufutter, Kraftfutter und Saftfutter. Ersteres ist für Pferde aufgrund ihrer Verdauung die mit

Abstand wichtigste Nahrung, daher gilt immer: Raufutter vor Kraftfutter! Zum Raufutter zählt man rohfaserreiche Futtermittel, die einen hohen Strukturgehalt aufweisen, wie z. B. Heu und Stroh (trocken) oder Grass und Silage (feucht). Als Pferdebesitzer sollte ihr sicherstellen, dass euer Pferd zu jeder Zeit Zugang zu Raufutter hat. Um herauszufinden, wie viel Raufutter ihr eurem Liebling zur Verfügung stellen solltet, könnt ihr folgende Faustregel nutzen: täglich mindestens 1,5 kg des rohfaserreichen Futters pro 100 kg Körpergewicht des Tieres.


Kraftfutter

Kraftfutter hingegen wird je nach Bedarf zugefüttert und zeichnet sich durch verschiedene Eigenschaften aus. So gibt es Kraftfuttermittel mit einem hohen Energiegehalt, welche u. a. an Sportpferde verfüttert werden, oder aber Kraftfutter mit speziellen Nährwerten, welches sich z. B. für heranwachsende Pferde eignet. Denkt daran, dass Kraftfutter nicht per se Teil der Pferdefütterung sein muss. Ihr könnt eurem Reitpartner auch durch ausreichend Raufutter und ggf. etwas Mineralfutter eine gesunde Ernährung bieten. Darüber hinaus lassen sich die verschiedene Kraftfuttermittel in Einzelfutter und Mischfutter unterteilen. Das Einzelfutter besteht nur aus einem Naturprodukt so wie z. B. Hafer, Mais oder Gerste, während das Mischfutter meist Müslis oder andere Nährmittel-Mischungen umfasst.


Saftfutter und Leckerlis

Äpfel, Möhren, Rüben, Rote Bete und Bananen – Saftfutter ist sehr beliebt bei Pferden und gilt als richtiger Leckerbissen. Es zeichnet sich durch einen verhältnismäßig hohen Wasser- und Zuckergehalt, geringe Haltbarkeit und eine gute Verdaulichkeit aus. Saftfutter ist zudem ein guter Energielieferant und kann insbesondere die Vitamine enthalten, welche bei einer Ernährung ohne Weidegras fehlen (z. B. im Winter). Das wohl am häufigsten bei der Pferdefütterung berücksichtigte Saftfutter sind Möhren. Sie fördern die Darmtätigkeit des Pferdes und wirken sich positiv auf die Abwehrkräfte. In Möhren sind zudem viel Karotin und Vitamine enthalten. Diese Bestandteile gehen selbst bei einer winterlichen Mietenlagerung nicht verloren und schützen das Tier vor möglichen Infektionen.



Die Verdauung des Pferdes



Raufutter ist nicht nur im Kontext der Ernährungsphysiologie der Pferde der wichtigste Faktor, sondern ist auch für eine gesunde Verdauung entscheidend. Da das Pferd aus der

Evolutionsgeschichte als Dauerfresser hervorgegangen ist und das ständige Bedürfnis besitzt, zu fressen, wird im Magen des Pferdes ununterbrochen Magensäure produziert. Diese kann nur durch Speichel neutralisiert werden, welche beim Kauen entsteht. Raufutter wird aufgrund der groben Struktur ausgiebig im Maul gekaut und sorgt daher für einen erhöhten Speichelfluss. Der Verdauungstrakt des Pferdes ist daraufhin u. a. in der Lage stärkehaltiges Kraftfutter optimal zu verarbeiten und fortwährend produzierte Magensäure auszugleichen.





Pferdefütterung-Checkliste


Dos:

✔ Raufutter als wichtigste Basis

✔ Mehrmalige kleine Futterrationen für kürzere Futterpausen

✔ Regelmäßige Fütterungszeiten

✔ Fester Fütterungsplatz und ruhige Fressumgebung

✔ Häufiger Weidegang

✔ Raufutternetze (Heu oder Stroh) bodennah anbringen

✔ Ununterbrochener Zugang zu Wasser

✔ Ausgewogene Fütterung von Leckerlies

✔ Gesamtfuttermenge an Pferdegewicht anpassen



Don'ts:

✘ Schokolade ist giftig für Pferde und sollte strengstens vermieden werden

✘ Lieber kein Brot füttern, da es Gluten enthält und zu Verkleisterungen im Magen führen kann

✘ Avocados sind leider kein Superfood für Pferde, sondern sogar stark giftig

✘ Pferde sind laktoseintolerant und vertragen keine Milchprodukte

✘ Nachtschattengewächse (Kartoffeln, Tomaten usw.) sind schädlich für Pferde



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