Entwurmung

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Würmer werden auch als sogenannte Endoparasiten bezeichnet. An welchen äußeren Merkmalen kann man einem Pferd ansehen, dass es verwurmt ist? Es kommt ganz auf die Wurmart an. Es wird zwischen Magendassel, Zwergfadenwurm, Kleine Strongyliden, Große Strongyliden, Bandwurm, Pfriemenschwanz und Spulwurm unterschieden. 


Symptome

Allgemein können sehr viele unterschiedliche Symptome auftauchen. Symptome können beispielsweise Schweif scheuern, abmagern, stumpfes Haarkleid, Durchfall, Würmer im Kot, Appetitlosigkeit, Leistungsminderung, Koliken, Blasse oder entzündete Schleimhäute, Ataxie, Husten und Entzündungen unter der Haut sein.


Ist ein Pferd stark verwurmt sollte erst eine leichte Wurmkur gegeben werden und 14 Tage später eine stärkere Wurmkur. Der Hintergrund ist, dass eine mögliche Verstopfungskolik mit diesem Vorgehen verhindert wird, da nicht alle Würmer auf einmal absterben und ausgeschieden werden müssen. Außerdem sind die Larvenstadien so verschieden, dass eine einzige Wurmkur nicht alle Würmer abtötet. Daher sollte bei einem starken Wurmbefall nochmal eine Wurmkur nachträglich gegeben werden, damit überlebende Larven/Würmer ebenfalls absterben. 


Es wird zwischen der Strategischen und Selektiven Entwurmung unterschieden.

 

Strategische Intervallentwurmung

4 mal jährlich findet die strategische Entwurmung statt.

Frühjahrsbehandlung: Weidebeginn

Sommerbehandlung: 2 Monate nach Weidebeginn 

Herbstbehandlung: Ende der Weidesaison mit Bandwurmbekämpfung

Winterbehandlung oder auch „Nikolauswurmkur“ genannt: November bis Dezember mit Magendasselbekämpfung

 

Selektive Entwurmung

Der Kot wird beim Tierarzt oder bei einer Prüfstelle überprüft, ob eine Wurmkur notwendig ist oder nicht. Dadurch wird die Gabe von Wurmkuren deutlich reduziert, was auch die Resistenzen minimiert. Bei der Untersuchung des Kots kann festgestellt werden, um welche Wurmart es sich handelt, wie hoch der Befall ist und welche Wurmkur wirksam ist. Dadurch kann eine zielgerichtete Entwurmung durch den Tierarzt veranlasst werden.


Wurmresistenz

Bei einer Wurmresistenz reagieren die Würmer nicht mehr auf bestimmte Entwurmungsmittel. Wir sprechen von einer Resistenz, wenn weniger als 95% der Wurmsorten von dem in der richtigen Dosierung verabreichten Mittel getötet werden. Heut zu Tage sind Spulwurmresistenzen zu beobachten und auch erste Resistenzen bei den kleinen Strongyliden in den USA, Australien, Russland und Großbritannien. Eine häufige Behandlung fördert die Wurmresistenz, sodass die Würmer nicht mehr auf Entwurmungsmittel reagieren. Außerdem kann es passieren, dass eine Wurmresistenz entsteht, da falsche Dosierungen verabreicht werden (Achtet auf das Gewicht!) und jedes Jahr der gleiche Wirkstoff genommen wird.

Um eine Wurmresistenz zu verhindern, raten wir euch zwei Dinge: Entwurmt immer in der für euer Pferd richtigen Dosierung, wenn es auch wirklich Würmer hat und passt auf, wenn neue Pferde in eine Gruppe eingeführt werden, die eine mögliche Resistenz gegen Würmer aufweisen. Falls ihr es bei einem Neuankömmling nicht wisst, lasst den Kot auf Wurmeier untersuchen. Falls das Ergebnis positiv ausfällt, behandelt das Pferd und testet es 14 Tage danach nochmal, um die Behandlungseffektivität zu beurteilen.


Wurmbekämpfungsmanagement

Wie gerade schon beschrieben ist es zu empfehlen neue Pferde zu testen und so lange in Quarantäne stehen zu haben. Die Quarantäne ist auch zu empfehlen, wenn festgestellt wird, dass ein Pferd aus dem Bestand von Würmern befallen ist. Außerdem ist die Stallhygiene besonders wichtig, tägliches misten der Boxen, Paddocks und Weiden ist sehr gut gegen die Vermehrung von Würmern. Des Weiteren sollte mindestens einmal jährlich eine Grundreinigung mit einem Hochdruckreiniger und Desinfektionsmittel stattfinden. 

Auf der Weide selbst kann es sinnvoll sein eine Wechselbeweidung mit z.B. Rindern zu haben und die Pferde erst dann raus zu stellen, wenn der Tau abgetrocknet ist. Bei der Weidepflege kann beispielsweise Kalkstickstoff im Frühjahr zu Düngung genutzt werden, dies hilft gegen eine Wurm Population auf der Weide. Außerdem ist dringlich davon abzuraten Pferdemist als Dünger für Pferdeweiden zu nutzen, genauso wie kein Pferdeheu von Pferdeweiden gewonnen werden sollte!

 

In dieser Tabelle könnt ihr die einzelnen auf dem Markt erhältlichen Präparate mit ihren Wirkstoffen entnehmen und sehen gegen welche Wurmarten diese helfen.


 

 

Bitte beachtet, dass die Daten sehr allgemein gehalten sind. Fragt am Besten euren Tierarzt, welcher Wirkstoff bzw. Wirkstoffgruppe für euer Pferd am geeignetsten ist, da der Heimtierarzt z.B. weiß, welche Wurmkuren euer Pferd in der letzten Saison bekommen hat.

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