Der Beruf als Pferdewirt/in n ist vielseitig und abwechslungsreich. Vorausgesetzt werden Erfahrungen im Umgang und in der Versorgung von Pferden, Reitkenntnisse sowie körperliche Fitness. Letztlich ist es nicht die Entscheidung für einen Beruf, sondern für ein Leben mit Pferden. Hier erfährst du mehr über diesen Beruf.
Was macht man als Pferdewirt/in?
Wer jetzt aber denkt, als Pferdewirt/in reitet man den ganzen Tag ausschließlich, liegt falsch. Für vielfältige Aufgaben wird man überall da gebraucht, wo es Pferdehaltung, Pferde- und Reiterausbildung oder Pferdezucht gibt. Das sind beispielsweise Reitschulen, Zuchtbetriebe, Rennställe oder Pferdekliniken. Pferdewirte kümmern sich um das Wohlergehen der Tiere und sind verantwortlich für die richtige Haltung und Pflege. Sie trainieren Pferde und bilden Schüler im Reitunterricht aus.
Die 5 Fachrichtungen
Du kannst dich in der Ausbildung zum Pferdewirt / zur Pferdewirtin zwischen fünf Fachrichtungen entscheiden. Dabei werden in jeder Fachrichtung dieselben Grundlagen in der Berufsschule erlernt. Im dritten Ausbildungsjahr eignest du dir Spezialwissen in einem Fachgebiet an.
Im Bereich der klassischen Reitausbildung dreht sich alles um die Disziplinen des Springreitens und der Dressur. Die Gesundheit der Pferde steht in der Fachrichtung „Pferdehaltung und Service“ im Zentrum. Pferdewirte und Pferewirtinnen rüsten die Tiere mit passendem Zaumzeug und Sattel aus, organisieren einen möglichst schonenden Transport und beraten Kunden.
In der Fachrichtung „Pferdezucht“ lernst du, nach welchen Kriterien man Zuchttiere auswählt. Du kümmerst dich als Pferdewirt/in auch um trächtige Stuten und hilfst den Fohlen beim Start ins Leben. Um das Rennreiten und Trabrennfahren geht es in der Fachrichtung Pferderennen. Du lernst, wie man die Rennpferde ausbildet und sie gezielt auf Rennen vorbereitet. Wenn dich Western- und Gangpferde interessieren, liegst du womöglich mit dem Fachgebiet „Spezialreitweisen“ richtig.
Grundvoraussetzungen für den Beruf als Pferdewirt/in
Der schulische Abschluss
Theoretisch kann man sogar ohne einen Schulabschluss die Ausbildung zum Pferdewirt oder zur Pferdewirtin beginnen. Dieser Fall ist aber sehr selten. Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) hat erhoben, dass fast die Hälfte aller Azubis einen mittleren Schulabschluss in der Tasche hat, ein weiterer großer Teil sogar die Hochschulreife. Nur wenige Azubis starten mit einem Hauptschulabschluss in die Ausbildung.
Körperliche Voraussetzungen
Wichtiger als deine Noten sind jedoch deine Erfahrung im Reiten und im Umgang mit Pferden. Dabei gilt ganz klar: Je mehr desto besser! Du solltest außerdem körperlich fit und belastbar sein, damit anstrengende Tätigkeiten wie das Misten und Bedienen von Geräten und Maschinen kein Problem für dich sind. Besonders wichtig ist natürlich auch die Freude am Umgang mit Tieren und Menschen.
Das richtige Know-how
Wie bei allen Berufen in der Landwirtschaft sind gute Biologie-Kenntnisse von Vorteil. Diese sind z.B. für das Verständnis der Abstammungslehre bei der Zuchtauswahl wichtig. Wer in Mathematik gute Noten vorweisen kann, tut sich z.B. beim Berechnen von Futterrationen und -mischungen leichter. Betriebswirtschaftliche Zusammenhänge und Abläufe versteht besser, wer im Fach Wirtschaft gut aufgepasst hat.
Deine Verantwortung als Pferdewirt/in
Als Pferdewirt/in trägst du die Verantwortung für das Wohlergehen der Pferde sowie der Reitschüler und solltest deshalb über ein ausgeprägtes Verantwortungs- und Gefahrenbewusstsein verfügen. Das Pferd ist ein Fluchttier und erschrickt leicht. Allein durch seine Köpergröße und sein Gewicht kann es für den Menschen dann schnell gefährlich werden. Eine sorgfältige Arbeitsweise verlangt zum Beispiel die Auswahl geeigneter Zuchtpferde. Zudem benötigst du eine Portion Durchhaltevermögen beim Erteilen von Reitunterricht und beim Training der Pferde, um dein Ziel zu erreichen.
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