Die Pferderasse Appaloosa

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Sie ist die Pferderasse, die man auf den ersten Blick erkennen kann: der Appaloosa! Dieses Freizeitpferd ist bekannt für seine Punkte, seine ungewöhnlichen Fellzeichnungen und Farben. Appaloosas sind eine beliebte und weit verbreitete Rasse, die unter anderem auch für spezielle Disziplinen und Klassen gezüchtet werden. Die bunten Pferde variieren je nach Größe und Typ.


Die Herkunft der Appaloosas

 

Appaloosa-Pferde stammen aus Nordamerika, genauer gesagt aus den USA. Indigene Völker züchteten diese ungewöhnlich bunte und starke Rasse aus spanischen Pferden. Ihre bunte Zeichnung führte damals dazu, dass Appaloosas schwieriger in ihrer Umwelt auszumachen und dadurch schlechter auf der Jagd zu schießen waren. Der Name der Appaloosa findet seinen Ursprung im Fluss Palouse, an dem diese indigenen Völker lebten.

 

Die Rassenbeschreibung der Appaloosas

 

Das Aussehen der Appaloosas

 

Standardmäßig kann ein Appaloosa-Pferd zwischen 142 und 162 Zentimeter groß und 430 bis 570 Kilogramm schwer werden. Äußerlich erinnern die Appaloosas aufgrund ihres athletischen Körperbaus und ihrer Farbgebung stark an Westernpferde. Zudem sind sie meist kompakt, quadratisch und sehr muskulös, wodurch sie pure Kraft ausstrahlen - besonders ihre Hinterhand ist ein echtes Kraftpaket. Der Kopf der Appaloosas ist keilförmig mit gerader Nasenlinie, kleinem, festen Maul, breiter Stirn und relativ kleinen Ohren. Typisch sind zudem ausgeprägte Ganaschen mit guter Ganaschenfreiheit. Starke und stabile Beine sowie sehr harte Hufe sorgen für Belastbarkeit und Kraft.

 

Am auffälligsten ist jedoch ihre Zeichnung: Sie haben die buntesten und ungewöhnlichsten Farbgebungen unter allen Pferderassen. Die Fellfarbe eines Appaloosas setzt sich aus der Grundfarbe wie Brauner, Rappe, Fuchs oder Palomino und dem darüber liegenden Punktemuster und den Abzeichen zusammen. Reine Schimmel dürfen heute nicht mehr in die Zucht eingekreuzt werden, da sie die charakteristischen Flecken zu reinem Weiß löschen. Man unterteilt hier in sechs verschiedene Muster:


· schneeflockenbunt ist ein Appaloosa mit braunem Fell und kleinen weiße Flecken

· von leopardbunt spricht man bei dunklen Flecken auf weißer Grundfarbe

· marmorbunt ist ein brauner Appaloosa mit weißer Kruppe

· deckenbunt bezeichnet die Pferde, die dunkle Flecken auf weißer Kruppe besitzen

· schabrackbunt sind Appaloosas, die weißes Fell und tropfenförmige dunkle Flecken besitzen, die von der Flanke und der Hinterhand ausgehen

· schabrack-schneeflockenbunt ist ein Appaloosa mit braunem Fell, weißer Kruppe und weißen oder dunklen Flecken am ganzen Körper

 

Die Variationen ihrer Zeichnungen sind insgesamt sehr unterschiedlich. Appaloosas gehören zu den Tigerschecken, das heißt, sie besitzen ein Gen, das für die verschiedenen Farbvarianten verantwortlich ist. Im Laufe ihres Lebens kann sich ihre Farbe daher stark verändern. Sie werden heller, bekommen mehr Stichelhaar oder entwickeln helle Flecken. Übrigens: Die Flecken der Haut entsprechen nicht den Flecken im Fell. Damit ein "Appi" als echter Rassevertreter registriert werden darf, muss er eines der typischen Fellmuster oder die fleckige Haut sowie ein weiteres Rassemerkmal haben.

 

Wesen und Charakter der Appaloosas

 

Appaloosas weisen grundsätzlich ein sehr ausdauerndes und ruhiges Gemüt auf. Das und ihre freundliche, intelligente Art machen sie zu lernfähigen Pferden, die sich bereitwillig in den Disziplinen des Dressur-, Spring- und Jagdreitens ausbilden lassen, ohne stur zu werden. Appaloosas sind nervenstarke und ausgeglichene Pferde und daher ebenfalls als Freizeittiere geeignet.

 

Aufgrund ihres ausdauernden Gemütes werden sie oftmals zur Beschreitung von Westerndisziplinen ausgewählt oder spielen die typischen Pferde indigener Völker in Westernfilmen. Ihre robuste und kluge Art macht sie zu idealen Familienbegleitern. Da sie in Stresssituationen weder die Geduld verlieren noch mit Sturheit reagieren, eignen sie sich ebenfalls für den Reitsport mit Kindern und Anfängern.

 

Besondere Anfälligkeiten beim Appaloosa

 

Zwar sind Appaloosas von Natur aus robust, bedingt durch Einkreuzungen, die heute noch immer vorgenommen werden, können bei ihnen jedoch schneller genetische Krankheiten auftreten, als bei anderen Pferderassen. Dies können beispielsweise die Muskel- und Stoffwechselerkrankungen HYPP, also die Hyperkaliämische Periodische Paralyse, oder die PSSM, die Polysaccharid-Speicher-Myopathie, sein. Mithilfe von speziellen Gentests kann man solche Erkrankungen jedoch frühzeitig erkennen und mit passenden Gegenmaßnahmen eingreifen.

 

Appaloosas können zudem eine sehr empfindliche Haut besitzen. Ein häufiges Problem im Sommer sind daher Sonnenbrände um die empfindlichen Nüstern herum. Da Appaloosas schnell viel Muskelmasse aufbauen und im Verhältnis zu ihrem Gesamtgewicht stark bemuskelt sein können, ist es wichtig, sie ordnungsgemäß zu ernähren. Zu viel Kohlenhydrate und zu wenig Rohfasern können den Appaloosa jedoch krank machen.

 

Der Appaloosa gilt leider auch als anfällig für die equine rezidivierende Uveitis (ERU), die periodische Augenentzündung und häufigste Augenerkrankung bei Pferden, bei der sich die mittlere Augenhaut der Tiere entzündet. Diese Erkrankung ist chronisch, was heißt, dass sie in unterschiedlich langen Intervallen immer wieder auftreten kann. Die ERU schädigt das Auge und kann bis zur Erblindung führen. Sie ist bis heute leider nicht heilbar.

 

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