Fellwechsel beim Pferd! Zweimal im Jahr ist es soweit - Im Herbst wechseln sie von feinem Sommerfell auf plüschiges Winterfell, um sich vor Kälte und Nässe zu schützen. Im Frühjahr fällt dieses wieder aus und macht dem kürzeren und leichteren Sommerfell Platz. Im Folgenden erklären wir euch genauer wann ein Fellwechsel stattfindet, welche Probleme es dabei geben kann und geben euch Tipps und Tricks für den nächsten Fellwechsels eurer Lieblings-Vierbeiner.
Wann findet der Fellwechsel statt?
Der Start des Fellwechsels ist immer abhängig von der Tageslänge. Werden die Tage im Herbst kürzer oder im Frühling länger, weiß der Organismus Bescheid, dass er bald umrüsten muss.
Der Fellwechsel beginnt, bevor wir ihn sehen können, mit der Bildung der neuen Haare. Jedoch erst wenn die neuen Haare vorhanden sind, beginnen die alten Haare auszufallen. Ein Fellwechsel dauert, je nach Rasse, Haltungsbedingungen, Wetter und Alter des Pferdes, unterschiedlich lange. Manchmal dauert der Prozess nur wenige Wochen, bis das Pferd komplett mit dem Fellwechsel durch ist, manchmal kann es jedoch auch einige Monate dauern.
Stockt der Fellwechsel zwischendurch, ist dies zunächst kein Grund zur Beunruhigung und kann beispielsweise auch an einem Kälteeinbruch im Frühjahr liegen. Denn während der Zeitpunkt des Fellwechsels abhängig vom Tageslicht ist, hat die Temperatur wiederum Einfluss darauf, wie dicht und lang das Fell des Pferdes wird. Ein weiterer Faktor ist hier die genetische Veranlagung: Ponys und die Nordrassen haben eher dickes, langes Winterfell. Warm- und Vollblüter bekommen einen nicht so dicken Pelz.
Probleme während des Fellwechsels
Haare fallen aus und möchten ausgebürstet werden - was für Reiter*innen oft anstrengend und nervig ist, ist für das Pferd eine Höchstleistung auf Stoffwechselebene. Der Fellwechsel ist daher auch die Zeit im Jahr, in der Pferde oftmals zu Infekten neigen, schlapp und müde wirken oder auch mit Hautproblemen zu kämpfen haben. Da müde Pferde nicht selten auch Probleme mit der Leber haben, kann es hierbei hilfreich sein, die Ursache genauer zu ergründen, um das Pferd optimal unterstützen zu können.
Ein weiteres Problem beim Fellwechsel kann sein, dass Pferde abnehmen und zu dünn werden. Die Ursache liegt häufig in einer Belastung des Stoffwechsels oder eine unzureichende Versorgung mit Energie oder Nährstoffen. Denn mit dem ausfallenden Fell, gehen auch eine Menge Nährstoffe wie Aminosäuren und Spurenelemente verloren. Ältere Pferde leiden deshalb häufig unter Gewichtsverlust oder bauen während des Fellwechsels stark ab. Dieser enorm zehrende Prozess erfordert es, dass Pferde frühzeitig mit ausreichend Energie und hochwertigen Nährstoffen versorgt werden müssen. Eine Fellwechsel-Kur, ein Mash oder heilende Kräuter können hier zur Unterstützung sehr hilfreich für das Pferd sein.
Unsere Tipps und Tricks beim nächsten Fellwechsel
Die richtige Ausrüstung:
Verzichte während des Fellwechsels deines Lieblingsvierbeiners auf Kleidung, die sich elektrostatisch auflädt und Haare anzieht. Besonders Schimmel-Besitzer sollten deshalb unbedingt auf Fleece-Stoffe verzichten, denn weiße Haare leuchten geradezu, wenn sie nach dem Putzen an der Kleidung kleben. Hilfreich kann es hier beispielsweise sein, sich vorbereitend eine Regenjacke in den Stall zu hängen, auf die, für den Säuberungsprozess, zurückgegriffen werden kann – hier bleiben garantiert keine Haare mehr an Ihrer Kleidung hängen.
Fellwechselkämme:
Spezielle Fellwechselkämme, auch Furminatoren genannt, helfen dabei, die lose Unterwolle eines Pferdes zu entfernen, ohne das eigentliche Deckhaar zu beschädigen. Hierbei sollte allerdings darauf geachtet werden, den Kamm nur bei dickem Fell anzuwenden, da dieser recht scharf sein kann. Bei empfindlichen Pferden kann es daher ratsam sein, lieber auf einen Gummistriegel zurückzugreifen.
Bierhefe enthält Baustoffe für Haut und Haar:
Während des Fellwechsels kann Bierhefe dein Pferd von innen unterstützen: Es enthält Aminosäuren, die dem Körper bei der Produktion von Haut- und Haarzellen helfen. Außerdem enthält Bierhefe Biotin, Folsäure, Eisen und Zink, die den Fellwechsel unterstützen und die Darmflora stabilisiert und regeneriert. Die Fütterungsempfehlung liegt hier bei 10 bis 20 g pro 100 kg Pferd am Tag.
Leinsamen verbessern die Nährstoffaufnahme:
Leinsamenprodukte sind reich an Omega-3-Fettsäuren. Sie wirken entzündungshemmend und stärken das Immunsystem. Die Schleimstoffe, die in Leinsamen stecken, quellen im Darm auf und erleichtern es dem Pferd, wichtige Nährstoffe aufzunehmen. Dunkle Leinsamen musst du aufgrund der Blausäure vor dem Füttern kochen oder schroten. Gelber Leinsamen enthält deutlich weniger Blausäure und kann ungekocht verfüttert werden. Pro Tag kannst du 20 g pro 100 kg an dein Pferd verfüttern.
Leinöl gibt neue Kraft:
Kaltgepresstes Leinöl bietet dem Pferd Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren, die nicht nur leicht verdauliche Energie bieten, sondern auch entzündungshemmend wirken und Pferden helfen können, die unter Hautallergien leiden. Pro Tag solltest du deinem Pferd circa 15 bis 50 ml Leinöl verabreichen.
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