Die Suche nach einem geeigneten Deckhengst für eure Stute erfordert die Beachtung verschiedenster Kriterien. Hierbei spielen die Blutlinie des Vaters, sowie die der Mutter und die genetische Veranlagung beider Pferde eine große Rolle. Durch eine geschickte Zuchtplanung lassen sich die charakterlichen und körperlichen Eigenschaften der Stute mit denen des Hengstes kombinieren und ein leistungsstarkes Fohlen aufziehen. Wir geben euch in diesem Beitrag einige Aspekte mit auf den Weg, die ihr beim Thema Deckhengst wissen solltet!
Körperliche und charakterliche Merkmale
Eine wichtige Rolle in der Wahl eines Deckhengstes spielt das Stockmaß des Pferdes, denn eine genetische Veranlagung, welche die Größe des Pferdes bestimmt, kann weitervererbt werden. Auch das Temperament und die Talente des Pferdes im Hobbytraining und im Leistungssport, sei es spring- oder dressurorientiertes Reiten, sollten beachtet werden. Weiß der Pferdezüchter nach welchen Charakterzügen er in einem Fohlen sucht, kann der Deckhengst entsprechend gewählt und seine körperlichen und charakterlichen Merkmale mit denen anderer Zuchtpartner verglichen werden. Allerdings sind hier auch die Eigenheiten der Stute von Belang, da das Fohlen auch ihre genetischen Veranlagungen vererbt. Beispielsweise lassen sich einzelne Schwächen von der Stute mit gewissen Genen des Deckhengstes bei dem Fohlen eliminieren. Es gilt also, die physischen und psychischen Attribute der beiden Zuchtpartner bestmöglich aufeinander abzustimmen.
Decktaxe und Nachkommen des Deckhengstes
Vor der Auswahl eines spezifischen Deckhengstes sollte sich jedoch jeder Pferdebesitzer über das Ziel der Zucht Gedanken machen. Hierzu zählt neben den zuvor genannten Merkmalen des Pferdes auch folgender wirtschaftlicher Aspekt: die Decktaxe. Sie setzt sich aus unterschiedlichen Faktoren zusammen und variiert daher von Deckhengst zu Deckhengst. In den meisten Fällen erhebt der Züchter einen Preis für das Tiefgefriersperma, TG-Samen genannt. Es gibt aber auch Fälle, in denen eine Teilsumme des Spermapreises sich nach der Trächtigkeit der Stute richtet. Darüber hinaus richtet sich die Höhe der Decktaxe nach den sportlichen Erfolgen des Pferdes. Um den Deckhengst bezüglich seiner Leistung richtig beurteilen zu können, kann ein Interessent in erster Linie die Turniererfolge des Tieres berücksichtigen und entscheiden, inwiefern diese für die Zucht relevant sind. Nicht minder relevant sind die Leistungen und Erfolge der Nachkommen des jeweiligen Deckhengstes. Hierzu werden ebenfalls die Turniererfolge der Nachkommen ausgewertet. Wie stark ausgeprägt sind seine Fähigkeiten bei den Fohlen? Hier lassen sich Schlussfolgerungen ziehen, wie sich die Eigenschaften des Vaters durch die Zucht vererben.
Deckhengstkörung und weitere Begrifflichkeiten
Der Begriff „Deckhengst“ beruht auf dem Zusammenbringen eines Hengstes und einer Stute zum Zwecke der Anpaarung, welches fachmännisch als „Bedeckung“ bezeichnet wird. Nur Hengste, die im sogenannten Hengstregister der jeweiligen Rasse eingetragen sind, dürfen in Deutschland zur Zucht eingesetzt werden. Voraussetzung dafür ist bei vielen Rassen die Teilnahme an einer Körung sowie eine anschließend bestandenen Hengstleistungsprüfung (HLP). Aufgrund des Ausfalls der Hengstleistungsprüfungen infolge der Coronavirus-Epidemie soll die vorläufige Eintragung von Hengsten in das Hengstbuch I im Jahr 2020 auch ohne die Nachweise der notwendigen Hengstleistungsprüfungen möglich sein (FN Pressemitteilung).
Weitere Begrifflichkeiten:
◼️ Beschäler: Deckhengste, die zur Zucht geeignet, gekört und selektiert sind.
◼️ Landbeschäler: Deckhengste, die auf einem Landgestüt stationiert sind und sich in der Regel in Staatsbesitz befinden. Dies gilt für etwa die Hälfte aller Warmblut- und Kaltbluthengste in Deutschland. Beispielweise ist Landgestüt Warendorf ist das Zentrum der Pferdezucht und des Reitsports in Nordrhein-Westfalen.
◼️ Privatbeschäler: Deckhengste, die im Besitz privater Gestüte sind. Dies gilt für die andere Hälfte der Warmblut- und Kaltbluthengste in Deutschland.
◼️ Hauptbeschäler: Deckhengste, die auf einem Hauptgestüt stationiert sind.
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