Der Pferdekauf ist oftmals ein sehr emotionales Thema. Dabei sollte jedoch nicht aus den Augen verloren werden, dass eine rechtliche Absicherung wichtig ist. Es ist unbedingt ratsam, über jegliche mündlichen Vereinbarungen hinaus, auch einen schriftlichen Vertrag durch beide Parteien abzuschließen. Dieser dient als Beweisurkunde und kann im Fall eines Verstoßes der Vereinbarungen zur Hilfe gezogen werden.
Wir haben euch die zwei geläufigen Formen eines solchen Pferdekaufvertrags zum kostenlosen Download erstellt:
Download Kaufvertrag – Privatpersonen:
- Privatpersonen untereinander
- Unternehmerverkäufer untereinander
- private Verkäufer, die an Unternehmer-Käufer verkaufen
Download: Muster Kaufvertrag - Privatpersonen
Download Kaufvertag – Unternehmer (gewerblich):
- Unternehmer-Verkäufer, die an Privatkäufer verkaufen
Download: Muster Kaufvertrag – Unternehmer (gewerblich)
1. Pferdekaufvertrag für Privatpersonen
Wenn Privatpersonen Pferde verkaufen, kann das viele verschiedene Gründe haben. Umzüge, oder andere geografisch bzw. zeitlich bedingte Veränderungen sowie Probleme zwischen Reiter und Pferd, können zur unvermeidlichen Trennung vom Tier führen. Für den Käufer ist der Grund des Verkaufs meistens eine wichtige Information, damit dieser einordnen kann, wo das Pferd herkommt und was ihn erwartet. Auch der Verkäufer möchte sein Pferd in guten Händen wissen.
Aus diesen Gründen sollte beim Privatverkauf ein schriftlicher Kaufvertrag genutzt werden. Neben dem Kaufvertrag, greifen viele Privatverkäufer zusätzlich auf einen Schutzvertrag zurück. Dabei handelt es sich um eine Absicherung seitens des Käufers, die gewährleisten soll, dass das Pferd zum Beispiel:
- nicht an Dritte verkauft werden darf
- Vorgaben zur Unterbringung gemacht werden
- oder der Aufenthaltsort des Pferdes mittgeteilt werden muss
Um die Einhaltung der Abmachungen zu gewährleisten, können im Vorfeld Strafen im Schutzvertrag festgehalten werden, bis hin zum Rücktrittsrecht vom Vertrag (der Käufer bekommt das Geld zurückerstattet und das Pferd geht zurück an den Verkäufer).
2. Pferdekaufvertrag für Unternehmer
Bei einem gewerblichen Pferdekauf handelt es sich beispielsweise um ein Verkaufsgeschäft zwischen einem Züchter (Unternehmer) und einer Privatperson. Als Unternehmer gelten Personen, die ein entgeltliches Rechtsgeschäft in Ausübung ihrer gewerblichen oder selbstständigen Tätigkeit abschließen. Unternehmer haben ein höheres Risikopotenzial im Rahmen der vertraglichen Abmachungen zu tragen. Laut Vorschrift muss der Verkäufer (in diesem Fall der Unternehmer) beweisen, dass das Pferd zum Zeitpunkt der Übergabe an den Käufer mangelfrei war, wenn innerhalb der ersten sechs Monate ein Mangel des Pferdes auftritt. In diesem Fall ist ein Kaufvertrag essentiell, da dieser Informationen zum Gesundheitszustand des Pferdes zum Zeitpunkt des Verkaufs beinhaltet.
Im Umkehrschluss bedeutet das für den Käufer: Auch wenn man sein Traumpferd bei einem seriösen gewerblichen Verkäufer findet, sollte nicht auf eine Ankaufsuntersuchung durch den Tierarzt verzichtet werden. Das Pferd mag augenscheinlich in einem perfekten gesundheitlichen Zustand zu sein – doch das weiß man erst ganz sicher nach der Untersuchung. Wenn der sogenannte TÜV positiv ausfällt, trägt der Käufer die Kosten. Weist das Ergebnis jedoch gesundheitliche Probleme auf, muss der Verkäufer die Kosten tragen.
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